ab 1939

ab 1939

 

Es folgte die Zeit des Nationalsozialismus. Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges im September 1939 mußte ein großer Teil der aktiven Musiker wieder den Waffenrock anlegen. Eine schwere Zeit stand der Kapelle bevor. Die Tätigkeit des Orchesters konnte demzufolge nur in kleinem Rahmen durchgeführt werden. Viele Musiker kamen nicht aus dem Krieg zurück
und fanden fern der Heimat ihre letzte Ruhstätte.

Zu Ende des großen Völkermordes im Jahre 1945 rafften sich erneut die alten, noch verbliebenen Musiker wieder auf, um den Verein neu zu beleben. Sie hielten wieder Ausschau nach jungen Kräften und  sie aus. Ein besonderer Dank gebührt an dieser Stelle unserem Musikfreund Johann von Weschpfennig, der sich der Mühe unterzog, die Lücken, die der große Krieg hinterlassen hatte, wieder zu schließen. In seiner Freizeit bildete er junge Musiker aus und übernahm auch zeitweise die musikalische Leitung der Kapelle, da der Kapellmeister Hubert Reinery noch nicht aus dem Krieg zurückgekommen war. Nach seiner Rückkehr war er infolge seines Kriegsleidens zunächst verhindert, die Leitung der Kapelle zu übernehmen. Unter Johann von Weschpfennig trat die junge Mannschaft dann erstmals im Herbst 1948 mit einem Konzert an die Öffentlichkeit. Im Jahre 1950 übernahm Hubert Reinery dann doch wieder den Dirigentenstab, mußte seine Tätigkeit aber Anfang des Jahres 1951 infolge seines Leidens wieder aufgeben.

Karl Zacharias, seit 1946 aktiv im Verein tätig, wurde dann im Jahre 1951 zum Nachfolger von Hubert Reinery gewählt. Er hat es verstanden, den Musikverein von Erfolg zu Erfolg zu führen.

Die 50er Jahre waren begleitet von viel Aufbauarbeit, aber auch von vielen Auftritten in der Öffentlichkeit. Nicht nur im Heimatbereich war der Musikverein Scheuerfeld ein gefragter Klangkörper, auch außerhalb war man auf das Orchester aufmerksam geworden. Mehrere Male spielte man an der Spitze des Rosenmontagszuges in Köln. Unter Kapellmeister Zacharias formierte sich eine erste Jugendkapelle. Das Vereinsleben war im Aufschwung begriffen, so daß mit mehr als 40 aktiven Musikern des Vereins im Juni 1955 das 65. Stiftungsfest begangen werden konnte.

Im Jahr 1957 wurden über das Deutsche Konsulat in Maastricht Verbindungen mit niederländischen Kapellen aufgenommen. Über Ländergrenzen hinweg entwickelte sich ein Freundschaftsverhältnis zwischen der „Harmonie St. Pieter“ und dem Musikverein Scheuerfeld und auch zum Orchester „Fanfare Juliana“. Das Freundschaftsverhältnis wurde gekrönt durch einen Besuch der „Harmonie St. Pieter“ in Scheuerfeld im September 1957 — drei unvergeßliche Tage der völkerverbindenden Weltsprache Musik. Zwischen den Kapellen von Scheuerfeld und Maastricht kam es in den folgenden Jahren mehrmals zu Gegenbesuchen, die allen Beteiligten in guter Erinnerung verblieben sind.

Seit dem Jahre 1959 wirkte die Kapelle in 17 aufeinanderfolgenden Jahren am Rosenmontagszug in Bonn mit. Der Geburtstag des Vereins konnte im Jahre 1960 in großem Rahmen, unter der Mitwirkung der anderen Ortsvereine und vieler auswärtiger befreundeter Orchester, gefeiert werden.

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